Samstag, 9. Juni 2007

Whisky

Ein Begriff, der sofort mit Schottland in Verbindung gebracht wird ist unter anderem "Whisky". Und das ist auch kein Wunder, denn in früheren Zeiten braute eigentlich jeder seinen eigenen Whisky. Es war zwar verboten, ihn zu verkaufen, aber für den eigenen Bedarf konnte sich jeder das "Wasser des Lebens" (Uisge Beatha) herstellen. Und das ist wohl auch der Grund, warum es noch immer einige Destillerien in Schottland gibt, wo der gute Single Malt Whisky hergestellt wird. Wir haben uns vier davon angesehen.

Zunächst waren wir in der Dallas Dhu Historic Distillery in Forres. Dort bekamen wir ein Handgerät als Führer gestellt und machten unseren eigenen Rundgang. Bei jeder angegebenen Ziffer blieben wir stehen und drückten die entsprechende Taste. Diese Art der Führung war nicht so ganz das Non Plus Ultra, der einzige Vorteil für mich bestand in der Tatsache, dass wir einen deutschsprachigen Führer hatten .

So erfuhren wir eine Menge über die Herstellung von Whisky. In der Dallas Dhu Historic Distillery wird kein Whisky mehr hergestellt. Das ganze ist also eher ein Museum und hier kann man einen Kornspeicher sehen.

Nachdem wir unseren Rundgang beendet haben, bekamen wir leider keinen Single Malt zu kosten, sondern einen Blended Whisky, also einen aus verschiedenen Whiskysorten zusammengeschusterten. Schade. Aus diesem Grund suchten wir gleich anschließend die zweite Destillerie auf: die Glen Moray Distillery in Elgin.

Ein junger und sehr engagierter Führer (leider hab ich mir den Namen nicht gemerkt) führte uns durch die geheiligten Hallen, in denen währenddessen auch Whisky hergestellt wurde - daher war leider auch in den meisten Räumen das Fotografieren verboten - und erklärte sehr anschaulich, was vorher sehr unpersönlich aus dem "Telefonhörer" zu vernehmen war. Wir konnten die verschiedenen Verarbeitungsstufen der Gerste fühlen, die Maische riechen und bekamen eine sehr gute Vorstellung davon, wie lange so ein Destillierprozess dauert und das Destillat in Fässer abgefüllt werden kann. Whisky ist das Destillat dann noch lange nicht. Ein Scotch Whisky benötigt mindestens 3 Jahre Lagerung. Je länger er lagert, um so "weicher" wird er.

Für die Lagerung werden grundsätzlich gebrauchte Fässer verwandt, in denen z.B. Bourbon oder Sherry war, das gibt dann jedes Mal auch eine etwas andere Note. Hier nur ein klitzekleiner Ausschnitt der riesigen Lagerhalle...

Im Anschluss gab es wieder ein Pröbchen zu kosten. Wir durften wählen zwischen einem 8- einem 12- und einem 16jährigen Whisky - wir entschieden uns für letzteren. Und das war auf jeden Fall eine sehr gute Wahl. Im Anschluss gab es eine weitere Kostprobe einer Sonderabfüllung mit einem Alkoholgehalt von über 60 %! - Obwohl ich nur ein klitzekleines Schlückchen nahm, hätte ich mich fast verschluckt, so brannte der in der Kehle (ich mische meinen Whisky nämlich nicht mit Wasser).

So hatten wir also an diesem Tag 3 Whiskys verproben dürfen und standen nun vor der Frage, wer nun fährt...

Später haben wir noch zwei weitere Destillerien besucht. In der Dalmore Distillery waren wir für die letzte Führung leider zu spät, aber wir bekamen kostenlos dennoch einen 12jährigen Dalmore eingeschenkt und sahen uns einen Film im Vorführraum an. Wir erfuhren unter anderem, dass man vor einem 12jährigen Dalmore einen Schluck Kaffee trinken und im Anschluss ein Stück Bitterschokolade genießen sollte... - irgendwann werde ich das sicherlich einmal probieren, auch wenn ich mir keinen Dalmore gekauft habe. Ich habe in der Glen Ord Destillerie zugeschlagen und mir einen 12jährigen gegönnt (die älteren Reifungen waren mir dann doch ein wenig zu kostspielig... ). Der 12jährige Glen Ord hat einen würzigen Abgang, leicht nach Ingwer schmeckend.

Slàinte mhath!

Zum Abschluss noch ein Bild von den Falls of Rogie - ja, auch das ist Schottland

Freitag, 8. Juni 2007

Kein grüner Daumen

Bisher habe ich nur im Schrebergarten damals jede Menge Gemüse - vor allem Zucchinis - züchten können. Meine Topfpflanzen habe ich regelmäßig vertrocknen lassen oder ersäuft, irgendwie fehlt mir da wohl ein Händchen für, weil ja nicht jede Pflanze die gleiche Pflege haben will und mit dem zufrieden ist, das sie von mir bekommt. Mal ganz abgesehen davon, dass ich erst mit der Zeit mitbekam, dass es auch einjährige Pflanzen gibt...

Da war es sehr mutig von Ursel, mir vor ungefähr einem Jahr einen Ableger von Grünlilien mitzugeben. Ordentlich wässern sollte ich ihn nach dem Umtopfen, nur zu nass sollte er nicht werden. Und ich bin auch ganz stolz, dass er nicht vertrocknet ist und bis heute noch lebt und eine Menge Kinder bekommen hat.

Nun bin ich ja wie gesagt nicht der geborene Pflanzenkenner und habe dem ersten Ableger gleich einen schönen großen Blumenkasten aus Ton besorgt, den Kindern etwas kleinere und hatte immer noch Ableger in alten Senfgläsern auf der Fensterbank stehen. Wie ich nun aus dem Urlaub zurück komme und feststelle, dass mich die Pflanzen doch etwas traurig ansahen, obwohl meine Tochter öfter mal zum Gießen vorbei kam, habe ich beschlossen, dass es wohl an der Zeit ist, alle Pflanzen umzutopfen und neue Erde angedeien zu lassen.

Nun ist das ja damit nicht getan, dass man zu so einem Entschluss gekommen ist. Regelmäßig fuhr ich am Gartenmarkt vorbei oder nahm einen anderen Weg nach Hause und erntete dann zuhause vorwurfsvolle Blicke von meinen Fensterbrettbewohnern. - Heute nun endlich habe ich den Vorsatz in die Tat umgesetzt und bin zu To*m gefahren. Einen mittelgroßen Tonblumenkasten samt Unterschale wanderte in meinen Wagen und wie ich so zur Blumenerde kutschiere, stehe ich vor verschiedenen Ausführungen mit und ohne Humus, für Kräuter, für Kakteen, für blühende Pflanzen, für nichtblühende... und als ich dann zu normaler Blumenerde kam, stand ich vor der Wahl, einen 20- oder 40 Liter-Sack zu nehmen. Nun bin ich ja ein großzügiger Mensch und dachte mir, dass ich ruhig die gesamte Erde austauschen könne, vor allem da der 40 Liter-Sack auch noch im Angebot war! - Nur leider war der erstens sehr schwer (wat n Wunder) und schien gleich dort vor meinen Augen beim bloßen Anfassen zu zerreißen. Also bin ich dann doch zu den 20 Liter-Säcken gegangen und hab lieber gleich zwei davon mitgenommen. Schließlich wartete mein Paulchen vor der Tür, so dass ich das ganze nicht zu tragen brauchte.

Zuhause angekommen hab ich mir alle Blumenkästen und Töpfe geschnappt und habe in der Küche ein Lager aufgeschlagen. Du meine Güte hatte ich zu tun, die älteste Pflanze aus dem Kasten zu bekommen! Und als ich sie dann endlich draußen hatte, da war eigentlich nur noch eine minikleine Schicht Erde obenauf gewesen und alles andere bestand so gut wie nur aus Wurzeln! Na ich hab vielleicht geguckt! Tja, nix mit kleinerem Kasten... Ich hab also alle Pflanzen so gut es ging von der Erde befreit und hatte den genialen Einfall, die Dusche zu Hilfe zu nehmen... mit dem Erfolg, dass meine Badewanne vollständig verstopft war! Und viel gebracht hat es außerdem nicht, denn ich habe ja keinen Garten mehr... und noch größere Tonblumenkästen gibt es glaub ich gar nicht. Jetzt kann ich nur hoffen, dass meine Bemühungen Früchte getragen haben und meine Pflanzen sich Dank der neuen Erde erholen und die älteste vielleicht doch noch ein wenig weiterlebt...

Mit dem Pango hab ich dann meine Badewanne wieder frei bekommen, aber Leute ehrlich, das war ein Feierabend!

Irgendwie ist derzeit der Wurm bei mir drin. Erst hab ich mit der Wolle aus England einen Poncho angeschlagen und nach dem ersten Mustersatz festgestellt, dass ich doch noch mehr Maschen anschlagen muss als im Probestück wegen des keltischen Musters - und habe geribbelt. Da war mir dann erst mal die Lust daran vergangen und ich hab mir ein Designergarnknäul vorgenommen und ein Paar Socken angeschlagen. Das Fetzenmuster hatte ich mir dazu parat gelegt. Aber erst einmal strickt es sich völlig anders mit diesem mehrfädigen Garn, nicht so flüssig wie sonst, und dann kommt das Fetzenmuster überhaupt nicht zur Geltung... Ich bin nicht zufrieden mit diesem Ergebnis, werde also wohl auch diesen begonnenen Socken wieder aufribbeln... Vielleicht sollte ich einfach mal eine Strickpause einlegen und am Wochenende das Buch auslesen und die längst fälligen Rezensionen schreiben - bietet sich ja an

Trotz allem ist nun Wochenende und ich wünsche euch allen ein wunderschönes! Endlich riecht es hier ein bisschen nach Regen... hoffentlich "verrieche" ich mich hier nicht

Donnerstag, 7. Juni 2007

Bunter Nudelsalat

Bei dieser Hitze kann man doch unmöglich lange in der Küche stehen und kochen. Aber etwas Richtiges im Bauch muss der Mensch ja dennoch haben. Wie wäre es da mit einem bunten Nudelsalat ?

Zutaten:
Nudeln nach Lust und Laune, auch wirkliche bunte Nudeln kommen hier gut
1 Frühlingszwiebel
1-2 Tomaten
1 gelbe Paprikaschote
evtl. etwas frischer Schnittlauch
Balsamico Bianco
Öl, Pfeffer, Salz
etwas mittelscharfer Senf und eine Prise Zucker

Die Nudeln al dente kochen und währenddessen das Dressing bereiten (Öl, Essig, Salz, frisch gemahlenen Pfeffer, Senf, Zucker, Schnittlauch und die fein zerkleinerten Frühlingszwiebeln). Die gekochten Nudeln mit kaltem Wasser gut abspülen und mit dem Dressing und den gewürfelten Tomaten und der Paprikaschote (man kann auch gern noch ein wenig Salatgurke dazu geben) vermengen.

Guten Appetit

Übrigens hab ich vorhin mein Bildschirmhintergrundbild geändert und dieses hier gewählt:

Das ist ein Blick vom Inverness Castle aus... traumhaft schön... - wer das Foto in groß haben möchte, dem maile ich es gern zu

Mittwoch, 6. Juni 2007

Urquhart Castle

Nur 2 Meilen von Drumnadrochit aus entfernt, an der A82 und dem Loch Ness gelegen, befindet sich das Urquhart Castle. Früher eine der größten Burgen Schottlands ist es nunmehr nur noch eine Ruine. Aber was macht das schon, wenn man sich vorgenommen hat, neben mindestens einem Steinkreis auf jeden Fall einige Castles zu besichtigen? Eben. Und Urquhard Castle ist nicht nur ein MUSS, es lag quasi auch noch gleich vor der "Haustür", sprich dem Zelteingang

Und sagt mal selbst, ist das nicht ein wunderschönes Bild? Seht euch mal den Himmel an!
Aber ich hab ja noch mehr

Hier könnt ihr ein Trebuchet sehen, eine der größten und genauesten Belagerungsmaschinen des Mittelalters (hihi, und meine Lieblingsschriftart)

Deutlich ist zu erkennen, dass das Urquhart Castle nicht nur aus dem Turm besteht, der so schön weit in den Loch Ness ragt, dass man ihn als Aussichtsplattform nutzen kann (ich hab ja darauf gewartet, dass Nessie mal auftaucht... aber nööööö, hat sich wohl nicht getraut ), solche Burganlagen waren ja schon fast kleine Städte!

Aber zugig war es dort - meine Herren! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese Gemäuer jemals ansatzweise warm bekommen hat.

Vorher und anschließend war ich selbstredend im Giftshop. Hier hab ich mir mein erstes schottisch-keltisches Geschmeide gekauft und die ersten Lesezeichen verschiedener Clans erstanden.

Dienstag, 5. Juni 2007

Sommersneakersocken 12/2007

Am Wochenende habe ich rasch noch ein paar Sneakersocken für meine Ma gestrickt. Sie hat morgen Geburtstag und ich hoffe, sie freut sich darüber.

Material: ONline Supersocke Cotton Summer Color, 45 % BW, 40 % SW, 15 % PA
Nadeln: 2,0 Bambus
Maschenanschlag: 60
Muster: Mäusezähnchenrand, sonst glatt rechts
Ferse: verstärkt mit Dreieck-Käppchen
Spitze: Bandspitze
Größe: 38
Verbrauch: 45 g

hier seht ihr das dreieckige Käppchen etwas besser

Montag, 4. Juni 2007

Clava Cairns

Ursprünglich wollte ich in Schottland ja den Craigh na Dun besichtigen, nachdem Claire durch die Steine ins 18. JH katapultiert wurde und ihren Jamie fand. Wie oft habe ich davon geträumt, die Steine zu berühren und sie dann schreien zu hören... Es gab eine Zeit, da wünschte ich mir nichts sehnlicher, als Diana Gabaldons Romangestalt nachreisen zu können, aber je mehr ich erfuhr, desto ängstlicher wurde ich auch, denn bin ich wirklich bereit, all die Annehmlichkeiten des Lebens, all die Bequemlichkeit, einfach aufzugeben und in Dreck, Kälte und Gestank zu leben - ohne Internet, ja sogar ohne warmes Wasser? Außerdem habe ich meinen persönlichen Jamie ja bereits gefunden, und das im Heute und Jetzt. Als ich soweit war, die Steine nicht mehr berühren zu wollen, aber wenigstens zu sehen, fand ich heraus, dass speziell dieser Steinkreis doch tatsächlich reine Erfindung ist. Stellt euch mal meine Enttäuschung vor!

Zum Glück gibt es aber trotz allem einige Steinkreise in Schottland. Einen solchen Platz haben wir besichtigt: Clava Cairns, ganz in der Nähe von Culloden. Diese aus Steinen bestehenden Rundhügel aus der Bronzezeit sind endneolithische Megalithanlagen und von einem äußeren Steinkreis umgeben. Im Inneren befindet sich eine Art runde Kammer, und man darf die Steine nicht nur anfassen, man darf auch auf sie klettern

Es gibt natürlich noch viel mehr Steinkreise in Schottland. Und somit ist klar, dass wir wieder hinfahren und mit guter Vorbereitung auch andere Gegenden erkunden müssen - Überhaupt: Ich habe noch längst nicht alles gesehen. Und jetzt, wo ich Blut geleckt habe, bin ich auch nicht mehr zu halten. Der Arme Laird, was hat er doch mit mir alles zu ertragen

Sonntag, 3. Juni 2007

Das war der Mai

Wieder mal eine kurze Statistik - aus Urlaubsgründen

  • Wort/Satz des Monats: "Was machen wir heute?"
  • Arztbesuche: keiner
  • Friseurbesuche: keiner
  • Beste DVD/Film: "Braveheart"
  • Neue Musik-CD: keine, dafür jede Menge "gifts"
  • Getränk des Monats: Ale von Tenners aus der Dose
  • Essen: Haggis mit Kartoffeln und Kohlrüben
  • Erfahrung des Monats: Ich bin eindeutig Schottin
  • Hörbuch des Monats: ich hab nur das begonnene HB von Val McDermid "Ein Ort für die Ewigkeit" zu Ende gehört...
  • Buch des Monats: "Tintenblut" von Cornelia Funke
  • Leidenschaft des Monats: Souvenirjagd
  • Geburtstagskind des Monats: mein Schatz

    Und das habe ich gelesen:

    1. Tintenblut von Cornelia Funke -
    2. Tod vor der Morgenmesse von Peter Tremayne -
    3. Wolfsmale von Ian Rankin -
    4. Alles wird gut von Deborah Crombie -

    Das sind im Mai 1.681 Seiten gewesen.

    Fertig gestrickt habe ich:

    4 Paar Socken

    Außerdem güldet das aktuelle Voting immer noch...

    Urlausgestrick

    Natürlich hatten wir im Urlaub auch Zeiten, in denen wir im Auto saßen und darauf warteten, dass der Regen nachließ und wir ausreichend müde waren, um ins Zelt zu kriechen. Diese Zeit nutzten wir vor allem zum Lesen und (ich) zum Stricken.

    Zuallererst wurden die "Shedir Socks" fertig:

    Material: Fortissima Socka von Schöller & Stahl
    Anschlag: 64 Maschen
    Nadelstärke: 2,0 Bambus
    Muster: Shedir Socks
    Größe: 38
    Ferse: Bumerang
    Spitze: Bandspitze
    Verbrauch: 58 g

    Das zweite Paar Socken, das ich aus dem mitgenommenen Knäul in England zu Ende gestrickt und meiner Tochter dagelassen habe, sind "Peekaboo-Socks" aus der Juni-Ausgabe der britischen Zeitschrift "Knit Today":

    Material: Fortissima Socka, 45 % BW, 42 % SW superwash, 13 % Polyamid
    Anschlag: 64 Maschen
    Nadelstärke: 2,0 Bambus
    Muster: Mäusezähnchenrand, sonst glatt rechts
    Größe: 37
    Ferse: verstärkt nach Anleitung, das Käppchen bekommt die Form eines Dreiecks
    Spitze: Bandspitze
    Verbrauch: 42 g
    Auf dem Foto kann man den absoluten Rest des Knäules sehen... das war knapp...

    Rezi: Die Bluterbin

    cover


    Hildegard Burri-Bayer

    Die Bluterbin
    Historischer Roman
    Fredebold und Fischer
    HC, 608 Seiten
    ISBN: 3939674036

    Märchen oder Legende?

    Etwas Mysteriöses, Seltsames umgibt das Mädchen Marie. Wie aus heiterem Himmel wird sie plötzlich ohnmächtig, ihr schönes Gesicht verzerrt sich zu einer Fratze und sie windet sich in Krämpfen am Boden. Ob sie Dämonen im Leib hat? Oder gar den Teufel persönlich? Die Menschen ihrer näheren Umgebung scheinen davon überzeugt zu sein.

    Frankreich im 13. Jahrhundert, die Zeit des „Heiligen Ludwig“.

    Als König Ludwig IX. 1244 schwerkrank wurde, gelobte er auf einen Kreuzzug zu gehen, sollte er gesunden. Er genas und setzte sein Vorhaben (erfolglos) in die Tat um. In die Geschichte ist er als leidenschaftlicher Christ und Begründer des Rechnungshofes eingegangen. Kein Wunder also, dass er zum historischen Eckstein eines Romans voller Rätsel und Mysterien wurde.

    Die Autorin lässt Ludwig, den Heiligen auf mysteriöse Art gesunden und auf diese Weise zum Beschützer des Mädchens Marie werden. Doch ruft gerade dies Missgunst, Habgier, Neid und Gier hervor und Marie ist fortan ständig in Gefahr. Selbst ihre eigene Familie behandelt sie eher wie eine Aussätzige und schämt sich ihrer, kann sie sich doch die seltsamen Krämpfe nicht erklären. Schnell schlägt man das Kreuzzeichen und ist auch mit wüsten Beschuldigungen schnell bei der Hand. Als auch noch ein Mord geschieht, bleiben dem Kathedralschüler Robert de Forez und Marie nur noch die Flucht.

    Ein außergewöhnliches Debüt

    Bereits mit Romanen im Bereich der Fantasy und Zeitreise ist Hildegard Burri-Bayer bekannt geworden. Dies ist ihr Debüt im Genre der Historischen Romane und zeigt, welch großes Potential in ihr steckt. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite skizziert die Autorin eine ungewöhnliche Geschichte eines bemerkenswerten Mädchens mit einem außergewöhnlichen Erbe und zugleich eine Liebesgeschichte ganz besonderer Art. Ihr Schreibstil ist dabei der Zeit und Sprache angemessen und wirkt weder zu einfach, noch erlangt er dem Leser zuviel ab. Im Gegenteil ist man versucht, „alles links liegen zu lassen“, um zu erfahren, wie es mit Marie und Robert weiter geht. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass es sich hier nicht um einen „Cliffhanger“ handelt. Hildegard Burri-Bayer hat einen in sich „runden“ Roman geschaffen, der ein unergründliches Phänomen – denn „es gibt mehr zwischen Himmel und Erde“ wie schon William Shakespeare zu sagen wusste – und König Ludwig IX. zusammen bringt.

    Ein paar Worte zum Verlag

    Auffallend wenig Tippfehler zeugen von einem guten Lektorat, wenn auch einige Male ein Szenenwechsel durch fehlende Formatierung unberücksichtigt blieb. Der relativ junge Verlag, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, unbekannte deutsche Autoren zu unterstützen, verdient ein großes Lob: „Die Bluterbin“ ist ein gebundenes Buch mit Schutzumschlag und Lesebändchen, auf gutem Papier gedruckt und mit über 600 Seiten für nur 16,95 € zu haben. Das ist ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis! Weiter so – so wird auch die Leserschaft unterstützt.

    Ein rundum lesenswerter Roman, der den Wunsch auf weitere Romane dieser Autorin weckt.

    Culloden

    Gleich nach unserer ersten Nacht in Ford Augustus am Loch Ness haben wir das Schlachtfeld zu Culloden besichtigt. Jeder, der sich ein bisschen in britischer Geschichte auskennt weiß, dass hier im April 1746 die letzte Schlacht auf britischem Boden stattfand. Jene blutige Schlacht, die mehr als jede andere zur Zeiten von Prinz Charles Edward Stuart, als "Bonnie Prince Charlie" bekannt in unserem Gedächtnis geblieben ist und in zahlreichen Romanen und Verfilmungen mit Leben erfüllt wurde.

    Natürlich habe ich auch nach einem Gedenkstein für den
    Fraser-Clan gesucht und schließlich auch gefunden:

    Wir haben uns auch die Filmvorführung angesehen. Während mein Highlander dem Englischen folgte, fand ich es doch mehr als hilfreich, die Kopfhörer aufzusetzen und alles in deutscher Übersetzung erklärt zu bekommen.

    Wir sind auf den Wegen durch das Schlachtfeld spaziert, haben uns die Markierungen angesehen, wo die beiden Heere sich gegenüberstanden, haben Fotos geschossen und alles auf uns wirken lassen... Diese Weite... und ein Gefühl, fast auf geheiligtem Boden zu stehen...

    Das King's Stables Cottage haben wir auch noch besichtigt und ich konnte einige Fotos schießen. Doch das werde ich an anderer Stelle zeigen.

    Zum Abschluss waren wir natürlich auch in dem Giftshop (ich konnte wahrlich keinen auslassen). Und während ich anfangs noch zögerlich "einkaufte", wurde ich zunehmend mutiger und brachte den Laird ganz schön ins Schwitzen
    logo

    Sunsys Twoday-Blog

    Mein Leben zwischen Büchern und Nadeln

    RSS

    Suche

    Popups

    alle Links auf der aktuellen Seite in einem neuen Fenster öffnen 

    Aktuell

    Es ist soweit
    ...und ich ziehe um. Hier werde ich sicherlich noch...
    Sunsy - 8. Mär, 17:42
    Der Hörgenuss geht weiter
    Die geliehene Zeit hab ich beendet. Nun kommt etwas...
    Sunsy - 7. Mär, 13:56
    Auch ich
    habe ein bisschen gebastelt und ein weiteres Blog auf...
    Sunsy - 6. Mär, 16:39
    Rezi: Das Lied der Sirenen
    Während ich stundenlang nach und von Devon unterwegs...
    Sunsy - 4. Mär, 20:24
    Wieder zurück
    ... bin ich. Es war einfach nur schön. Auch wenn ich...
    Sunsy - 4. Mär, 19:26

    Archiv

    Mai 2025
    Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So
     
     
     
     1 
     2 
     3 
     4 
     5 
     6 
     7 
     8 
     9 
    10
    11
    12
    13
    14
    15
    16
    17
    18
    19
    20
    21
    22
    23
    24
    25
    26
    27
    28
    29
    30
    31
     
     
     
     

    Wolldealer

    cover



    Mein SuB

    Lesestoff


    Agustín Sánchez Vidal
    Kryptum



    Trudi Canavan
    Die Rebellin - 9/10


    Gehört



    D. Preston / L. Child
    Relic - Museum der Angst - 9/10



    John Katzenbach
    Die Anstalt - 8/10


    Christopher Paolini
    Eragon - 10/10

    Status

    Online seit 6838 Tagen
    Zuletzt aktualisiert: 6. Jun, 18:51

    Dies und Das


    Alltägliches
    Ärgerliches
    Bildliches
    Bloggiges
    Erfreuliches
    Gehörtes
    Gekochtes
    Lesetagebuch
    Mein SuB
    Musik
    Rezensionen - Fantasy
    Rezensionen - Historisch
    Rezensionen - Krimi
    Rezensionen - Thriller
    Schottland
    Statistisches
    ... weitere
    Profil
    Abmelden
    Weblog abonnieren