Rezensionen - Krimi

Sonntag, 14. Oktober 2007

Kurzrezi: Ehrensache


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Ian Rankin
Ehrensache
Schottischer Krimi
Goldmann
TB, 381 Seiten
ISBN: 3442450144


Der beliebte schottische Parlamentarier Gregor Jack wird bei einer Razzia in einem Bordell Edinburghs aufgegriffen. Die Presse ist so schnell zugegen, um über den Skandal zu berichten, dass Inspector John Rebus nicht an einen Zufall glauben mag...

Mit diesem vierten Buch der John-Rebus-Reihe gelingt Ian Rankin einmal mehr ein spannender Kriminalroman, und sein Stil scheint sich ein wenig zu verändern, besser zu werden. Mehr Details, bissigerer Humor, verschiedene Handlungsstränge und Verdächtige werden dem Leser wie ein Cocktail serviert.

Anfangs noch ein wenig verwirrend und langsam in Schwung kommend fügen sich dann nach und nach alle Puzzleteile zusammen, bekommen Kleinigkeiten immense Bedeutung und zeigen dem Leser den sprichwörtlichen Spürsinn John Rebus’. Denn er wittert bereits eine Straftat, wo noch gar nichts passiert zu sein scheint.

Wir erfahren ein wenig mehr über Polizeiarbeit, das Leben der Prominenten und Erfolgreichen, tauchen ab in die Beziehungen und Verwicklungen von Freundschaften und deren Bedeutung für einander und mögen uns am Ende vielleicht fragen: Was würde ich für meine Freunde tun, was nicht? Und wo hört Freundschaft eigentlich auf?

Trotz des eher langsamen Starts hat mir dieser Roman sehr gut gefallen und ist 9 Sterne wert.

Mittwoch, 29. August 2007

Rezi: Das keltische Labyrinth



Lyn Hamilton
Das keltische Labyrinth
Krimi
Weltbild
TB, 319 Seiten
ISBN: 8998974049

Lara McClintoch, Antiquitätenhändlerin aus Toronto und Detektivin aus Leidenschaft, verbringt ihren wohlverdienten Urlaub bei einem Freund in Irland. Als er sie bittet, der Testamentseröffnung eines alten Bekannten beizuwohnen, denkt sie sich nichts Böses und sagt zu. Doch bald zeigt sich, dass das Testament mehr Rätsel als Lösungen enthält. Denn um seiner zerstrittenen Familie noch aus dem Jenseits ein letztes Mal eins auszuwischen, hat der Tote den Zugang zu seinem Erbe hinter den Zeilen eines alten keltischen Liedes versteckt. Lara macht sich an die Arbeit, um das Rätsel zu lösen. Doch dann gibt es den ersten Toten unter den Erben…

Wer gern Krimis liest, etwas für Irland übrig hat, die schönen Balladen, Sagen und Feenmärchen mag, wird dieses Buch lieben. Lyn Hamilton entführt uns in das sagenumwobene Irland von heute und mit den wunderbar nacherzählten alten Geschichten auch in die Vergangenheit. Die Idee, mehr über dieses schöne, grüne Land in ihren Krimi einfließen zu lassen, setzt sie um, in dem die Erben nach ihrem Erbe suchen sollen. Jeder erhält einen Hinweis in Form einer Zeile eines uralten Gedichtes „Amairgens Gesang“ und mittels Ogham-Übersetzungen wird der Weg beschrieben. Ein Geschichten-Erzähler erfüllt die alten Sagen mit Leben und lässt einen Funken dieses Zaubers auf den Leser überspringen.

Doch nicht nur der alte krebskranke Mann segnet das Zeitliche. Während Lara in Irland weilt, sterben nach und nach dessen Dienstboten. Nicht nur die Schatzsuche hat ihren Reiz, auch das Suchen nach den Zusammenhängen hält Lara in dem Städtchen Dingle fest. Als sie ein sorgsam gehütetes Geheimnis endlich lüften kann, ist es fast zu spät.

Mit viel Witz und Charme schreibt Lyn Hamilton in der Ich-Form und vermittelt dem Leser dadurch das Gefühl, mit ihm persönlich zu sprechen, ihm diese Geschichte zu erzählen. Sie kommt dabei sehr sympathisch rüber und weckt durchaus den Wunsch mehr von ihr lesen zu wollen.

Doch auch die mitspielenden Personen sind sehr genau beschrieben und wir lernen sie langsam sehr gut kennen. Auch wenn der Mörder natürlich nicht offensichtlich von Anfang an bloß gelegt wurde, war ich doch sofort auf der richtigen Spur. Ich könnte allerdings nicht sagen, woran es gelegen hat – es war wohl doch eher ein Gefühl.

Ganz am Ende hatte ich dann sogar ein paar Tränen in den Augen. Zeichen für mich, dass es sich um ein „sehr gutes“ Buch handelt, also die Note 1 – 9/10 Punkten.

Montag, 6. August 2007

Rezi: Blut von meinem Blut


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oder 83 von 100 °
Declan Hughes

Blut von meinem Blut
Irischer Krimi
Rowohlt
HC, 412 Seiten
ISBN: 3499241420


Meine Meinung:

Irischer Detektiv-Roman

Edward Loy kommt aus den Staaten zurück nach Irland zur Beerdigung seiner Mutter und trifft nach 20 Jahren Linda wieder. Die schöne Linda, inzwischen verheiratet mit Peter Dawson und durchaus zu den Reichen gehörend, macht sich Sorgen um ihren Mann. Seit Tagen ist er spurlos verschwunden. Ed Loy macht sich auf die Suche…

Wer sich auf diesen Roman einlässt, hat es mit keinem gewöhnlichen Detektiv-Roman nach Schema F zu tun, das wird einem bereits auf den ersten Seiten klar. Der Leser wird sofort mit der Tatsache konfrontiert, dass es einen Mord gegeben hat, einen Mord, bei dem alle sechs Arten von Blutspuren vorliegen. Was er nicht weiß ist, wer ermordet wurde und von wem. Auch ist sehr lange nicht klar, wo Peter Dawson steckt und was Tommy Owens mit der Sache zu tun hat. Sagt er die Wahrheit oder ist seine Version eine Lüge? Wie passen die Dawsons, die Halligans und Rory Dagg in die Geschichte?

Declan Hughes erzählt eine haarsträubende Story, die uns die Schicksale der einzelnen Mitwirkenden nahe bringt. Er verrät nie zu viel, so dass der versierte Leser zwar einiges errät, aber die Zusammenhänge erst ganz zum Schluss erkennt. Man hat sogar verschiedentlich den Eindruck, der Autor habe alles selbst erlebt, so detailgetreu und „rund“ wird hier erzählt.

Edward Loy wird geradezu zum Helden. Es ist schon beachtlich, wozu der Mann noch im Stande ist, selbst nachdem er brutal zusammengeschlagen wurde. Nicht beschönigt und doch so lebensecht wird der Alkoholkonsum irischer Männer, und auch über verschiedene Drogen erhält der Leser eine Übersicht. Spannend ist der Roman allemal, besonders durch die Tatsache, dass eigentlich ständig etwas passiert und neue Verwicklungen auftauchen.

Ein wirklich guter Roman für zwischendurch .

Freitag, 27. Juli 2007

Rezi: Alles wird gut

Eine Kurzrezi, die schon länger fällig ist und daher auch wirklich kurz ausfällt, hab ich nun endlich zuwege gebracht:


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Deborah Crombie
Alles wird gut
Krimi
Goldmann
TB, 286 Seiten
ISBN: 3442426669

Krimi im klassischen Landhaus-Stil

Der zweite Fall für Superintendent Duncan Kincaid und Gemma James von Scotland Yard. Diesmal geht es um eine Nachbarin Duncan Kincaids, eine ältere, schwerkranke Dame. Als Jasmine Dent tot aufgefunden wird, verwundert es niemanden. Jeder glaubt, der Lungenkrebs habe sie dahin gerafft. Nur Duncan Kincaid beginnt Nachforschungen anzustellen, ordnet eine Obduktion an, die eine Überdosis Morphium als Todesursache ergibt und schon bald häufen sich die Tatverdächtigen.

Ein Buch, das sich so nebenher liest. Die raffiniert konstruierte Handlung im heutigen Yorkshire mit einigen Verdächtigen, welche sich immer mehr in ihren Äußerungen zu verstricken scheinen und einige Motive ans Licht bringen, garantiert Spannung bis zuletzt. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, so dass sich der Leser die jeweiligen Personen sehr gut vorstellen kann mit all ihren liebenswürdigen oder verschrobenen Eigenheiten.

Duncan Kincaid und Gemma Jones kommen einander wiederum ein Stückchen näher. Die Luft knistert zwischen den beiden, auch wenn sie bislang nur zusammen arbeiten.

Für Leser des guten alten englischen Krimis sehr zu empfehlen!

Dienstag, 12. Juni 2007

Rezi: Wolfsmale

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Ian Rankin

Wolfsmale
Krimi
Club-Taschenbuchausgabe
TB, 314 Seiten
ISBN: 3442446090

In den Urlaub nach Schottland wollte ich keine Wanderbücher oder gebundenen Exemplare mitnehmen, damit diese durch Witterungseinflüsse oder ähnliches keinen Schaden nehmen können, sondern lediglich Taschenbücher aus meinem eigenen SuB.

Und so entschied ich mich zum einen für den dritten Band aus der Inspector-Rebus-Reihe, obwohl ich verschiedentlich gehört hatte, dies wäre wohl der schlechteste aus der Reihe. Gut, dass ich mich nicht davon abhalten ließ, denn obwohl ich erst 3 Bücher der Reihe gelesen habe, bin ich nicht der eben erwähnten Meinung.

„Der Wolfsmann“ wird ein Serienmörder in London genannt, nicht etwa, weil er seine Bissabdrücke auf den Bäuchen der Leichen hinterlässt, sondern weil das erste Opfer in der Wolf Street gefunden wurde. London ist nun ein bisschen weit ab vom Schuss, wenn man eigentlich in Edinburgh Inspector ist. Aber John Rebus wird extra für die Aufklärung in diesem Fall angefordert, weil er bereits Erfahrung mit einem Serienmörder gesammelt hat. Doch nicht nur der Fall bereitet einige Schwierigkeiten, seine Londoner Kollegen begegnen ihm teilweise mit offener Feindseligkeit. Doch unbeirrt geht er seinem Instinkt nach. Eine junge Psychologin, der niemand zugehört hat, hilft ihm dabei. Sie entwickelt aufgrund der bisher abgegebenen Berichte eine Art Täterprofil. Und Rebus hält sich natürlich wieder nicht an die Vorschriften und geht eigene Wege.

Ian Rankin beginnt seinen Roman mit einem Blick auf die Gedankenwelt des Täters und eröffnet damit von der ersten Seite an das Grauen. Und natürlich war ich auf dem Glatteis. Zusammen mit Rebus bin ich hinter dem Täter her gewesen, zusammen mit ihm habe ich meine Schlüsse gezogen und hatte eine zeitlang irgendwie den Falschen im Visier.

Ein Buch, das ich verschlungen habe – ich empfehle es daher gern weiter!

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