Rezi: Im Schatten der Stürme
Jessica Stirling Im Schatten der Stürme Schottland-Saga (Teil 2) Bastei Lübbe TB, 637 Seiten ISBN: 3404146565 |
Meine Meinung
Wie der Klappentext schon sagt, ist dies ein Roman über Liebe, Gier und Eifersucht auf einer malerischen Insel in Schottland kurz vor dem zwanzigsten Jahrhundert. Eine Familiensaga mit all ihren Schrecken, Höhen und Tiefen, wie sie vielleicht sogar hätte geschehen können, zumindest hat Jessica Stirling alle Verwicklungen und Fäden so gut mit einander verwoben, dass es scheint, als gäbe sie nur eine Chronik wieder.
Jahre sind seit dem Ende des ersten Teils vergangen, die Menschen auf der Insel haben sich weiter entwickelt, ihre Charaktere sich aufgrund der inzwischen erlebten Erfahrungen verändert, viele sind reifer geworden, andere brutaler, zynischer und härter. Biddy, die einst eine Spur von Berechnung hatte, wird fast zu einer bedauernswerten Frau und Innis hat mit Michael Tarrant 3 Kinder und führt eine unglückliche Ehe, Donald wächst zu einem Klassenprimus heran, während sich eine Katastrophe anbahnt, die das Leben aller verändert...
Was mich an diesen Büchern fasziniert ist zum einen der Hintergrund der Insel Mull, das Leben vor über 100 Jahren von Viehzüchtern und Kleinbauern auf einer schottischen Insel, dieses gesponnene Netz von Familienbanden und –wirrnissen, welche die Autorin so gekonnt (und mir ist bislang kein einziger Fehler aufgefallen) beschreibt, dass sämtliche Details lebendig werden und man einen sehr guten Einblick bekommt in das harte Leben der Inselbewohner. Es macht Spaß, zu entdecken, was aus den einzelnen Personen in Laufe der Zeit wird, wie sich der eine in den Griff bekommt oder der andere entscheiden wird.
Trotz allem fehlt mir an diesen Büchern etwas. Ich will nicht sagen, dass es an Spannung mangelt, denn wenn man das Buch erst einmal zur Hand genommen hat, dann möchte man schon wissen, wie es weiter geht. Und es ist auch nicht so, als würde nichts passieren – ganz im Gegenteil sogar! Wenn man sich diese Familie so ansieht, so geschehen eine ganze Menge Dinge, die oft grausam und brutal sind, wie das wirkliche Leben eben. Vielleicht ist es einfach die Tatsache, dass sich alles auf dieser Insel abspielt zwischen einer Handvoll Menschen und irgendwann doch jeder einem so vertraut wird, dass seine Handlungsweise absehbar geworden ist.
Ich werde den dritten Band auch lesen, weil mich am Ende des zweiten Buches eben doch eine Frage beschäftigt, nur möchte ich diese jetzt nicht wiedergeben, ich könnte ja etwas von der Spannung nehmen
Sunsy - 9. Dez, 13:05 - in: Rezensionen - Historisch
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