Rezi: Geisterbahn
Diesen Roman habe ich relativ schnell ausgelesen... ich konnte ihn kaum aus der Hand legen.
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Klappentext:
Als junges Mädchen entfloh sie der Langeweile ihres Elternhauses - geradewegs in die Arme eines Mannes, der eine Geisterbahn unterhält. Erst nach der Heirat merkt Ellen Harper, dass sie diesen Mann nicht liebt. Und so tritt sie erneut die Flucht an.
Conrad Straker wird ihr das nie verzeihen. Während er mit seiner Krimes-Geisterbahn von Ort zu Ort zieht, sinnt er auf Rache. Aber er will warten, bis Ellen eine neue Familie gegründet hat... mit Kindern, die sei mehr liebt als sich selbst.
Meine Meinung:
Der Name Koontz steht für Gänsehaut, und in Verbindung mit dem Titel des Buches werden der Jahrmarkt und seine Geisterbahn sofort von einem Hauch des Schreckens überschattet. Wen das nicht abschreckt, sollte sich diesen Roman nicht entgehen lassen.
Kurz zum Inhalt:
Ein junges Mädchen läuft von zuhause mit einem Schausteller fort, doch bald schon wird ihr Leben schrecklicher als es vorher war und sie sieht nur einen einzigen Ausweg, sich zu befreien und flieht erneut. Doch Ruhe gibt es für sie künftig nicht mehr, denn sie muss das Schlimmste befürchten, und das ist schrecklicher als sie sich ausmalen kann...
Sex, Alkohol und Drogen
In diesem Buch verarbeitet der Autor mehrere Themen. Zum einen zeigt er auf, was zu fanatische religiöse Erziehung anzurichten vermag. Dass vielleicht gerade ein zwanghaftes Beten und die Überzeugung, schlecht zu sein, einen unaufhaltsamen Strudel in die tiefsten Abgründe auslösen können. Er schildert anschaulich, was Drogen in der Psyche bewirken und wie Gruppenzwang funktioniert.
Und wir erfahren mehr über das Schaustellerleben, über die Menschen, ihr soziales Netz, ihre Eigenständigkeit, ihre Fremdartigkeit.
Dies ist gewiss nicht das beste Buch des Autors, aber auch nicht sein schlechtestes. Es ist spannend geschrieben, die einzelnen Protagonisten, egal welchen Alters und Geschlechts sind sehr detailliert ausgearbeitet und die bewusste Gänsehaut ist auch hier wieder spürbar. Der Leser wird über längere Zeit im Unklaren gelassen, während der Nervenkitzel weiter geschürt wird. Eine sehr gute Methode, die Spannung zu halten. Doch selbst nachdem der Leser im Bilde ist, lässt die Spannung nicht nach. Im Gegenteil, denn nun beginnt er um die Protagonisten erst recht zu bangen und wird mit einem großartigen Showdown belohnt.
Das einzige, was nicht so glaubhaft wirkt, ist der krasse Gegensatz von krankhafter fanatischer Religiosität, hier sogar zu Gott und Satan, die nicht nachvollziehbare Ursache eines Gendefektes, die aber damit in Zusammenhang gebracht wird und das Aufflackern eines reinen Glaubens, aus der gefühlsmäßigen Erfahrung heraus. Das war meines Erachtens ein bisschen zuviel des Guten.
Alles in allem aber ein wirklich gutes und lesenswertes Buch!
Sunsy - 20. Feb, 08:56 - in: Rezensionen - Thriller
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