Rezi: Die letzte Schöpfung
Patricia Lewin
Die letzte Schöpfung
Thriller
Bastei Lübbe
TB, 413 Seiten
ISBN: 3404151585
Klappentext:
Nach einer fehlgeschlagenen Mission hat sich Ethan Decker in die Wüste Neu Mexicos zurück gezogen. Decker arbeitete als "Jäger" für eine der geheimsten Organisationen der amerikanischen Regierung und war mit der Eliminierung international gesuchter Krimineller beauftragt. Eines Tages spürt ihn eine ehemalige Kollegin auf, in deren Begleitung sich zwei Kinder befinden. Sie bittet Decker, die Kinder ein paar Tage bei sich aufzunehmen - und bevor der Einzelgänger Decker ablehnen kann, wird seine Kollegin mit einem gezielten Schuss ermordet. Die Kinder sind Teil eines Experimentes, das die Grundlagen der Medizin revolutionieren könnte. Und es gibt eine Macht, die die Kinder mit allen Mitteln zurück gewinnen möchte...
Meine Meinung:
Ein packender Thriller um eine geheime Organisation der amerikanischen Regierung und unschuldige Kinder auf einer entlegenen Insel
Spätestens seit Shakespeare wissen wir, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als wir uns vorzustellen vermögen. Und auch, dass an Genen manipuliert wird, ist uns nicht fremd. Aber was käme auf uns zu, wenn jemand versuchte, den perfekten Menschen zu schaffen? Ist dies am Ende mehr als nur eine Vorstellung?
Ein „Jäger“, ein Profikiller und eine geheime Insel
Als etwas Ungeheuerliches geschieht, das keiner der beteiligten Personen zu verstehen im Stande ist, versucht jeder mit der Situation allein klar zu kommen. Der eine entzieht sich der Organisation und macht auf eigene Faust weiter, versucht an Informationen zu kommen und geht dabei über Leichen. Der andere, seine Frau in Gefahr wähnend solange er bei ihr ist, verlässt diese, zieht sich zurück und scheint von der Bildfläche verschwunden zu sein. Seine Frau bleibt zurück, zerbricht fast an diesem doppelten Verlust und ist voller Zweifel und Abwehr, als er eines Tages plötzlich vor ihrer Tür steht und zwei Kinder bei sich hat...
Verschiedene Handlungsstränge gekonnt miteinander verwoben, lassen uns abwechselnd die Jäger, die Gejagten, die Drahtzieher und die Unschuldigen beobachten. Nicht bei allen ist von Anfang an klar, zu welcher Gruppe sie gehören und auch diese verwischen sich mitunter. So wie Decker uns sofort sympathisch ist, sind andere Charaktere von Anfang an unsympathisch und bleiben es bis zum Schluss. Doch es gibt auch vor allem eine Figur, bei der der Leser spürt, dass sie von den Beteiligten falsch eingeschätzt wird. Und auch die beiden Kinder, die in Deckers Obhut geraten, sind so ganz anders als Kinder im allgemeinen. Sehr still und in sich gekehrt, scheinen sie keine normale Kindheit zu haben.
Die Autorin schreibt leicht und flüssig, ohne allzu viele Verschachtelungssätze und kommt mit einem einfachen Vokabular aus. Die Szenenwechsel sind ohne Probleme nachzuvollziehen. Spannend von der ersten Seite an, fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Autorin die jeweilige durcheinander gebrachte Gedankenwelt durch Fragen zum Ausdruck bringt. Der Leser kann sich dadurch leichter in die jeweilige Person hinein versetzen und versteht die Handlungen leichter, vor allem, wenn sie nicht durchdacht sind.
Einziges Manko: das Ende war für mich vorhersehbar – und es geht zu gut aus. Aber alles in allem ist es wirklich ein sehr guter, lesenswerter Thriller!