Rezi: Die Drachenwelt-Saga
Vielleicht habt ihr euch schon gewundert, dass ich gestern nicht gebloggt habe... Der Grund ist, ich bin nicht von dem Buch los gekommen, das ich gerade gelesen habe. Ich musste es erst einmal auslesen... Dass ich am Ende Tränen in den Augen hatte, zeugt für mich schon mal für die Qualität - aber lest selbst:
R. A. Salvatore Die Drachenwelt-Saga 1. Der Speer des Kriegers 2. Der Dolch des Drachen 3. Die Rückkehr des Drachenjägers Fantasy Blanvalet TB, 1.056 Seiten ISBN: 3442243149 |
Ein Fantasy-Epos wie Tolkiens „Herr der Ringe“
Faerie ist ein Land voller Fantasie, Drachen, Hexen und wahren Helden. Ein Land, in dem das Böse besiegt werden kann und wahre Freundschaft entsteht. Wer Tolkiens Romane kennt, hat eine Vorstellung davon, womit er es in diesem Buch zu tun bekommt und wird nicht enttäuscht werden.
Kurz zum Inhalt
Gary Leger ist kein Kind mehr. Er ist ein junger Mann und arbeitet den ganzen Tag an einer Zerkleinerungsmaschine. Eine stumpfsinnige Arbeit. Also benutzt er seine Fantasie und stellt sich vor, wie er Bösewichte erledigt. Sein Lieblingsbuch ist „Der kleine Hobbit“ von Tolkien. Und als er wieder einmal im Wald hinter seinem Elternhaus auf dem Moos liegt und liest, da wird er plötzlich von den Feen aus Faerie über eine so genannte Brücke herüber geholt. Es gilt, einen zerbrochenen Speer im Atem eines Drachen zu reparieren, und Gary scheint die richtige Größe für eine besondere Rüstung zu haben, um als Speerträger zu fungieren. Und somit nimmt das Abenteuer seinen Lauf…
Ein wunderbares Fantasy-Buch ist diese Trilogie, bestehend aus „Der Speer des Kriegers“, „Der Dolch des Drachen“ und „Die Rückkehr des Drachenjägers“. Während Gary Leger im ersten Buch noch an einer eintönigen Maschine arbeitet, hat er im zweiten Buch einen Bürojob und schafft es im dritten sogar zusammen mit seiner Frau Diane nach Faerie zu gelangen, um das Land der Fantasie zu retten. Es sind einmal keine Kinder oder Jugendliche, die in diese verzauberte Welt geraten, es sind erwachsene Menschen und die Identifikation fällt daher viel leichter.
Elfen, Kobolde, Gnome, Zwerge, Drachen und Hexen
Salvatore hat eine wunderbare Geschichte vor unserem geistigen Auge erstehen lassen, in der nicht nur Feen ihre Reigen tanzen oder Kobolde Unfug treiben. Hier verwendet der Kobold Mickey McMickey seine aus dem Goldtopf bezogenen Zauberkräfte, um zu helfen. Es macht Freude, sich diesen kleinen grünen Kobold vorzustellen, mit seinen Schnabelschuhen und dem Tam-o’-Shanter auf dem Kopf, die sich selbst entzündende Pfeife im Mund oder den zum Tylwyth Teg-Volk gehörenden Elfenlord Kelsenellenelvial Gil-Ravadry, genannt Kelsey, mit seinem langen goldenen Haar und den goldfarbenen Augen (an wen erinnert er uns da, Freunde?), Riesen, Zwerge, Gnome… und von einer Aufregung in die nächste zu stolpern. In diesem Buch gibt es nicht wenige Schlachten, und sie werden sehr detailliert beschrieben. Und es gibt wunderbare Orte wie der Wald Tir na n’Og, Kreaturen wie den wilden, haarigen Haggis (ihr ahnt es schon, es sind schottische und irische Namen), und als die beiden Protagonisten des letzten Buches ihre Reise durch Schottland antreten, finden wir viele bekannte Orte wieder – erst kürzlich besucht – wie Drumnadrochit, Loch Ness, Isle of Skye…
Das Lieblingswort des Autors ist eindeutig „Ingrimm“ – ich habe es derart oft in dem Buch gefunden, dass ich mich frage, warum er (oder der Übersetzer) nicht mal ein anderes verwendet hat – allein mit der Thesaurus-Hilfe im Word-Programm habe ich folgende Möglichkeiten des Ersetzens gefunden: Erbitterung, Geifer, Wut, Aufregung, Ärger, Galle, Aufgebrachtheit, Bitterkeit, Aufwallung, Erbostheit, Entrüstung, Ärgernis, Grimm, Zorn, Rage, Bosheit, Raserei, Erregung… - aber sei’s drum. Das hat meinem Vergnügen nicht geschadet. Mit Sicherheit werde ich noch andere Bücher dieses Autors lesen!
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