Rezi: Das Elfenportal
Herbie Brennan Das Elfenportal Fantasy dtv junior extra TB, 403 Seiten ISBN: 3423709227 |
Meine Meinung:
Was ist eigentlich Magie? Wer kann sie nutzen und wie? Was haben Außerirdische mit Dämonen zu tun? Und wie ist das mit den Parallelwelten? Wer hat sich nicht schon einmal diese oder ähnliche Fragen gestellt? Je größer die Fantasie, desto mehr Fragen stellen sich – und gerade das bringt Genies hervor, oder?
Sind Elfen klein und haben Flügel?
Henry ist ein ganz normaler Junge, der in einer ganz normalen Familie aufwächst und einem alten, etwas verwirrten Mann in den Ferien hilft, sein Haus und Schuppen aufzuräumen. Als Henry eines Tages wieder zu Mr. Fogarty kommt, verändert sich sein ganzes Leben. Nicht nur in seiner Familie gibt es einschneidende Veränderungen, die ihn völlig durcheinander bringen, als er an diesem Tag die Schuppentür öffnen will, traut er seinen Augen kaum...
Das Elfenreich ist in Gefahr
Herbie Brennan hat mit diesem Buch zwei Welten miteinander verbunden und ein zauberhaftes Abenteuer vor den Augen des Lesers entstehen lassen. Durch die verschiedenen Handlungsstränge im Elfenreich und unserer Welt wird gleich zu Beginn eine Spannung aufgebaut, die mit dem Lesen immer weiter zunimmt. Es geschehen so viele fantastische Verwicklungen und Fragen, dass der Leser meint, vor Spannung das Buch nicht aus der Hand legen zu können. Wenn erst einmal all die Magie ihren Lauf genommen hat und die Folgen unausweichlich zu sein scheinen, gibt es nur noch atemlose Stille und das Rascheln der umgeblätterte Buchseiten.
Die beiden Hauptpersonen Pyrgus Malvae und Henry Atherton sind etwa gleich alt, doch leben in verschiedenen Welten, Parallelwelten oder Gegenwelten. Der eine ein Lichtelf, der andere ein Mensch. Sie haben völlig unterschiedliche Leben und andere Erfahrungen. Der Autor gestaltet die beiden, aber auch die Nebenrollen facettenreich und farbenprächtig. Wenn das Hineinschlüpfen in eine Person dadurch erschwert wird, dass man sich selbst möglicherweise nicht wieder findet, so steht man doch mitten im Geschehen, bangt um den einen, fiebert mit dem anderen und hofft und wünscht... ist mit Leib und Seele dabei.
Pyrgus und Henry sind auf Anhieb sympathische Jungs. Sie treten für das Gute ein, finden sich nicht einfach mit Dingen ab, sondern versuchen sie zu ändern und wachsen mit und an ihren Aufgaben, während einige der anderen mitspielenden Personen von Anfang an unsympathisch sind, Personen z.B. wie Mr. Brimstone, der das Böse, Düstere nutzen möchte, um sich selbst zu bereichern...
Ich habe die Ausgabe von »dtv junior extra« gelesen. Da es noch eine Erwachsenen-Ausgabe gibt, nehme ich an, dass diese dann grausamer geschildert sein wird, der Schreibstil aber dürfte der gleiche sein, und dieser ist einfach und farbenprächtig. Es ist eine Freude, das Buch zu lesen. Und mag auch die eine oder andere Frage am Ende noch offen geblieben sein – es war erst der erste Band: es folgen noch zwei weitere.
Für Liebhaber des Fantasy-Genres eine unbedingte Empfehlung!