Rezi: Boudica - Die Herrin der Kelten
Eine weitere Rezension, die ich für die Histo-Couch geschrieben haben:
Inhaltsangabe:
Britannien im Jahre 33 n. Chr.: Schon lange wird Breaca, die rothaarige Tochter des Kelten-Anführers vom Stamm der Eceni, von einem Traum verfolgt, den sie nicht deuten kann: Ihr Volk wird von Adlern attackiert. Noch ahnt sie nicht, dass dies ein Zeichen für die kommende Invasion Britanniens durch die Römer und ihre von einer Adlerstandarte angeführte IX. Legion ist. Im Kampf gegen die Eroberer wird Breaca zur gefeierten Kriegerin und Königin der Kelten - zu "Boudica - die Siegreiche".
Bereits bei ihrer ersten schicksalhaften Begegnung können sich Breaca und Caradoc, der zukünftige keltische Kriegsherr in Britannien, nicht leiden. Caradoc fehlt in Breacas Augen eindeutig der Respekt für die alten keltischen Traditionen. Aber ein Besuch ihrer Familie am Hof von Caradocs Vater ist unvermeidlich. Dort jedoch geschieht das Entsetzliche: Bei einem überraschenden Überfall der Römer wird ihr Halbbruder Bán entführt und als Sklave verschleppt. Für Bán gibt es nur einen Grund weiter zu leben: Rache an dem vermuteten Verräter Caradoc. Schnell steigt der Gefangene in den Rängen der römischen Kavallerie auf und wird schließlich Mitglied der römischen Eroberungstruppen in Britannien. Allerdings ahnt er nicht, dass seine Schwester Breaca angesichts der Übermacht der römischen Gegner längst ihre Differenzen mit Caradoc beendet hat. Eines Tages stehen sie sich dann gegenüber: Bán, der listig die Armeen Britanniens schwächt, und seine totgeglaubte Schwester Breaca, die in den Armen eines Verräters liegt. Es ist die Nacht vor der entscheidenden Schlacht bei Medway...
Meine Meinung:
Eine atemberaubende Reise ins erste Jahrhundert nach Christus
Wen das britische Inselreich, historische Persönlichkeiten und keltische Kultur interessiert, würde bestimmt gern in eine Zeitmaschine steigen und alles mit eigenen Augen betrachten. Da dies jedoch (noch) nicht geht, müssen wir uns mit Geschichtsbüchern behelfen. Und manchmal haben wir Glück und geraten an ein solches Buch, das historische Fragmente einer längst vergangenen Zeit derart zusammen setzt, dass eine Legende lebendig wird.
Träumer, Sänger und Götter
Breaca verliert nicht nur mit gerade 12 Jahren bei einem Überfall ihre Mutter. Als sie sich verteidigen muss, tötet sie ihren ersten Krieger und wird so selbst zur Kriegerin. Sie wächst mit ihrer Sippe, den Eceni, auf. Während ihr Bruder Bán bereits mit 8 Jahren seinen ersten Traum hat, befürchtet Breaca schon fast, nie einen zu bekommen. Doch während sie die vorgeschriebenen drei Tage in Abgeschiedenheit und Einsamkeit verbringt, erscheint ihr die ältere Großmutter und zeigt ihr durch eine Vision künftige Ereignisse.
Breaca wächst zu einer jungen Frau heran, immer mehr Kriegerin als Träumerin. Und dann kommt der Tag, an dem sich ihre Vision bewahrheitet: Die römischen Legionen fallen in Britannien ein...
Die Schlacht bei Medway
Bei ihrer Vorbereitung hat die schottische Autorin Manda Scott große Sorgfalt walten lassen und viele Daten zusammen getragen von Personen, die einigen Aufzeichnungen gemäß tatsächlich gelebt haben. Da wäre zum Beispiel Gaius Julius Cäsar Germanicus, Caligula genannt. Sie skizziert seine Person so detailliert, dass sie sich mit der Vorstellung, die der Leser bereits haben mag, völlig deckt. Es fällt leicht, sich seine Macht und Grausamkeit vorzustellen. Auch Boudica ist eine historische Persönlichkeit, wenn auch sehr wenig über sie bekannt ist, während über Cunobelin und seine drei Söhne wie beispielsweise Caradoc mehr Quellen existieren. Dennoch sind die historischen Aufzeichnungen natürlich sehr dürftig, wodurch Manda Scott auf ihre Fantasie angewiesen war.
Das Buch beginnt mit dem Überfall auf die Eceni, so dass der Leser mitten ins Geschehen katapultiert wird. Nach und nach lässt Manda Scott den Leser ein ziemlich genaues Bild der Lebensweise dieses Volkes, ihren Ansichten und Werten gewinnen. Einzelne Charaktere werden sorgfältig beschrieben, viele Details sorgen dafür, dass ein kaleidoskopartiges Bild entsteht. Hautnah kann der Leser die Entwicklung handelnder Personen mit verfolgen: Wie sie heranwachsen und älter werden, Fehler begehen und Intrigen spinnen, sich von einander entfernen aber auch zueinander finden.
Ein großartiges Epos
Dieses Buch ist nicht nur ein Roman, es ist viel mehr. Historie und Fantasie ergeben ein wunderschönes frühzeitliches Epos, und mir ist nicht nur einmal der Vergleich zu „Ben Hur“ eingefallen. Während Spannung immer da ist, fühlt der Leser diese dann ansteigen, als sich die Legionen auf den Weg machen und abzusehen ist, dass 4 Legionen mit 40.000 bewaffneten Männern die zusammengeschlossenen Stämme zahlenmäßig bei weitem übersteigen...
Zum Glück ist dies der erste Band mit 758 klein bedruckten Seiten, drei weitere folgen, in denen wir uns auf Boudica, „sie, die den Sieg bringt“, freuen können.
Ein grandioses Werk, etwas ganz Besonderes und die volle Punktzahl mehr als wert!
Manda Scott Boudica - 1. Die Herrin der Kelten Historischer Roman Blanvalet TB, 759 Seiten ISBN: 3442364868 |
Inhaltsangabe:
Britannien im Jahre 33 n. Chr.: Schon lange wird Breaca, die rothaarige Tochter des Kelten-Anführers vom Stamm der Eceni, von einem Traum verfolgt, den sie nicht deuten kann: Ihr Volk wird von Adlern attackiert. Noch ahnt sie nicht, dass dies ein Zeichen für die kommende Invasion Britanniens durch die Römer und ihre von einer Adlerstandarte angeführte IX. Legion ist. Im Kampf gegen die Eroberer wird Breaca zur gefeierten Kriegerin und Königin der Kelten - zu "Boudica - die Siegreiche".
Bereits bei ihrer ersten schicksalhaften Begegnung können sich Breaca und Caradoc, der zukünftige keltische Kriegsherr in Britannien, nicht leiden. Caradoc fehlt in Breacas Augen eindeutig der Respekt für die alten keltischen Traditionen. Aber ein Besuch ihrer Familie am Hof von Caradocs Vater ist unvermeidlich. Dort jedoch geschieht das Entsetzliche: Bei einem überraschenden Überfall der Römer wird ihr Halbbruder Bán entführt und als Sklave verschleppt. Für Bán gibt es nur einen Grund weiter zu leben: Rache an dem vermuteten Verräter Caradoc. Schnell steigt der Gefangene in den Rängen der römischen Kavallerie auf und wird schließlich Mitglied der römischen Eroberungstruppen in Britannien. Allerdings ahnt er nicht, dass seine Schwester Breaca angesichts der Übermacht der römischen Gegner längst ihre Differenzen mit Caradoc beendet hat. Eines Tages stehen sie sich dann gegenüber: Bán, der listig die Armeen Britanniens schwächt, und seine totgeglaubte Schwester Breaca, die in den Armen eines Verräters liegt. Es ist die Nacht vor der entscheidenden Schlacht bei Medway...
Meine Meinung:
Eine atemberaubende Reise ins erste Jahrhundert nach Christus
Wen das britische Inselreich, historische Persönlichkeiten und keltische Kultur interessiert, würde bestimmt gern in eine Zeitmaschine steigen und alles mit eigenen Augen betrachten. Da dies jedoch (noch) nicht geht, müssen wir uns mit Geschichtsbüchern behelfen. Und manchmal haben wir Glück und geraten an ein solches Buch, das historische Fragmente einer längst vergangenen Zeit derart zusammen setzt, dass eine Legende lebendig wird.
Träumer, Sänger und Götter
Breaca verliert nicht nur mit gerade 12 Jahren bei einem Überfall ihre Mutter. Als sie sich verteidigen muss, tötet sie ihren ersten Krieger und wird so selbst zur Kriegerin. Sie wächst mit ihrer Sippe, den Eceni, auf. Während ihr Bruder Bán bereits mit 8 Jahren seinen ersten Traum hat, befürchtet Breaca schon fast, nie einen zu bekommen. Doch während sie die vorgeschriebenen drei Tage in Abgeschiedenheit und Einsamkeit verbringt, erscheint ihr die ältere Großmutter und zeigt ihr durch eine Vision künftige Ereignisse.
Breaca wächst zu einer jungen Frau heran, immer mehr Kriegerin als Träumerin. Und dann kommt der Tag, an dem sich ihre Vision bewahrheitet: Die römischen Legionen fallen in Britannien ein...
Die Schlacht bei Medway
Bei ihrer Vorbereitung hat die schottische Autorin Manda Scott große Sorgfalt walten lassen und viele Daten zusammen getragen von Personen, die einigen Aufzeichnungen gemäß tatsächlich gelebt haben. Da wäre zum Beispiel Gaius Julius Cäsar Germanicus, Caligula genannt. Sie skizziert seine Person so detailliert, dass sie sich mit der Vorstellung, die der Leser bereits haben mag, völlig deckt. Es fällt leicht, sich seine Macht und Grausamkeit vorzustellen. Auch Boudica ist eine historische Persönlichkeit, wenn auch sehr wenig über sie bekannt ist, während über Cunobelin und seine drei Söhne wie beispielsweise Caradoc mehr Quellen existieren. Dennoch sind die historischen Aufzeichnungen natürlich sehr dürftig, wodurch Manda Scott auf ihre Fantasie angewiesen war.
Das Buch beginnt mit dem Überfall auf die Eceni, so dass der Leser mitten ins Geschehen katapultiert wird. Nach und nach lässt Manda Scott den Leser ein ziemlich genaues Bild der Lebensweise dieses Volkes, ihren Ansichten und Werten gewinnen. Einzelne Charaktere werden sorgfältig beschrieben, viele Details sorgen dafür, dass ein kaleidoskopartiges Bild entsteht. Hautnah kann der Leser die Entwicklung handelnder Personen mit verfolgen: Wie sie heranwachsen und älter werden, Fehler begehen und Intrigen spinnen, sich von einander entfernen aber auch zueinander finden.
Ein großartiges Epos
Dieses Buch ist nicht nur ein Roman, es ist viel mehr. Historie und Fantasie ergeben ein wunderschönes frühzeitliches Epos, und mir ist nicht nur einmal der Vergleich zu „Ben Hur“ eingefallen. Während Spannung immer da ist, fühlt der Leser diese dann ansteigen, als sich die Legionen auf den Weg machen und abzusehen ist, dass 4 Legionen mit 40.000 bewaffneten Männern die zusammengeschlossenen Stämme zahlenmäßig bei weitem übersteigen...
Zum Glück ist dies der erste Band mit 758 klein bedruckten Seiten, drei weitere folgen, in denen wir uns auf Boudica, „sie, die den Sieg bringt“, freuen können.
Ein grandioses Werk, etwas ganz Besonderes und die volle Punktzahl mehr als wert!
Sunsy - 18. Apr, 19:16 - in: Rezensionen - Historisch
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