Rezi: Blut von meinem Blut
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Meine Meinung:
Irischer Detektiv-Roman
Edward Loy kommt aus den Staaten zurück nach Irland zur Beerdigung seiner Mutter und trifft nach 20 Jahren Linda wieder. Die schöne Linda, inzwischen verheiratet mit Peter Dawson und durchaus zu den Reichen gehörend, macht sich Sorgen um ihren Mann. Seit Tagen ist er spurlos verschwunden. Ed Loy macht sich auf die Suche…
Wer sich auf diesen Roman einlässt, hat es mit keinem gewöhnlichen Detektiv-Roman nach Schema F zu tun, das wird einem bereits auf den ersten Seiten klar. Der Leser wird sofort mit der Tatsache konfrontiert, dass es einen Mord gegeben hat, einen Mord, bei dem alle sechs Arten von Blutspuren vorliegen. Was er nicht weiß ist, wer ermordet wurde und von wem. Auch ist sehr lange nicht klar, wo Peter Dawson steckt und was Tommy Owens mit der Sache zu tun hat. Sagt er die Wahrheit oder ist seine Version eine Lüge? Wie passen die Dawsons, die Halligans und Rory Dagg in die Geschichte?
Declan Hughes erzählt eine haarsträubende Story, die uns die Schicksale der einzelnen Mitwirkenden nahe bringt. Er verrät nie zu viel, so dass der versierte Leser zwar einiges errät, aber die Zusammenhänge erst ganz zum Schluss erkennt. Man hat sogar verschiedentlich den Eindruck, der Autor habe alles selbst erlebt, so detailgetreu und „rund“ wird hier erzählt.
Edward Loy wird geradezu zum Helden. Es ist schon beachtlich, wozu der Mann noch im Stande ist, selbst nachdem er brutal zusammengeschlagen wurde. Nicht beschönigt und doch so lebensecht wird der Alkoholkonsum irischer Männer, und auch über verschiedene Drogen erhält der Leser eine Übersicht. Spannend ist der Roman allemal, besonders durch die Tatsache, dass eigentlich ständig etwas passiert und neue Verwicklungen auftauchen.
Ein wirklich guter Roman für zwischendurch .