Mittwoch, 18. Juli 2007

Florenzsocke - Monatsmuster Juli der SKL

Zumindest eine Socke hab ich schon mal fertig genadelt und möchte sie euch nicht vorenthalten:

Ich habe ein Restknäul Braun und eins in Beige verwandt (leider war keine Banderole mehr vorhanden, daher muss ich raten - es scheint ein no-name-Sockengarn zu sein...)

Die Bumerangferse mit 2fachen Doppelmaschen habe ich übernommen, aber für die Spitze die Sternchenspitze gestrickt

Die Socke wiegt 26 g, Größe 38, Nadelstärke 2,25 Stahlnadeln, anfangs mit 60 M gestrickt und später des Musters wegen auf 63 M erweitert.

Seltsam finde ich, dass mein Sohlenmuster etwas anders aussieht als auf dem Foto der SKL... dabei bin ich genau nach Strickschrift gegangen. Vielleicht liegt es aber auch nur am Lichteinfall?

Egal, ich schlage dann mal eben den zweiten Socken an, bevor ich mich wieder mit meinem Buch in liegende Position verkrümele

Rezi: Tod vor der Morgenmesse

Nachdem meine Rezension auf der Histo-Couch erschienen ist, kann ich sie nun auch hier präsentieren:


cover



Peter Tremayne
Tod vor der Morgenmesse
Historischer Kriminalroman
Aufbau-Verlag
TB, 459 Seiten
ISBN: 3746622980

Meine Meinung:

Schwester Fidelma diesmal wieder in Irland

Schwester Fidelma und Bruder Eadulf werden einmal wieder gerufen, um ein Verbrechen aufzuklären, das politische Folgen haben könnte. Wer stach die Äbtissin auf ihrer Pilgerreise nieder und verschleppte ihre Begleiterinnen? Warum fehlt von ihnen seither jede Spur? Was hat es mit dem hinterrücks erschlagenen Bruder im Kloster Ard Fhearta auf sich?

Erschwerte Bedingungen

Als Conrí, der Kriegsherr der Uí Fidgente, Schwester Fidelma und ihren Begleiter Bruder Eadulf zum Kloster Ard Fhearta führt, ahnt noch niemand, dass vor der Morgenmesse ein allseits bekannter Gelehrter ermordet wurde. Und so sieht sich Fidelma, die durch die Tatsache, dass sie die Schwester des regierenden Königs von Muman ist und sie sich auf Uí Fidgente-Gebiet befindet, erschwerten Bedingungen gegenüber. Man begegnet ihr mit Misstrauen, teilweise äußerst abweisend und gibt nur widerwillig Auskünfte, die sich teilweise als irreführend erweisen. Hinter der Ermordung der Äbtissin und Verschleppung der sie begleitenden Nonnen muss mehr stecken als es zunächst den Anschein hat.

Politik und Geheimniskrämerei

Wir schreiben das Jahr 668 und befinden uns im Januar, der Zeit der dunkelsten Tage. Muman grenzt im Norden an Connacht und Laigin und obwohl kürzlich erst der König von Muman, Fidelmas Bruder Colgú, als Herrscher anerkannt wurde, gibt es immer noch Gebiete, in denen es unterschwellig brodelt, in denen Angehörige verschiedenster Stämme der Meinung sind, der Thron gehöre eigentlich einem anderen. Intrigen werden gesponnen, heimliche Verbindungen geschlossen und so wundert es nicht, dass man der Schwester des amtierenden Königs mit Argwohn entgegentritt und selbst Angehörige eines Klosters lieber Stillschweigen bewahren als tatkräftig zu helfen. Immer wieder stößt Schwester Fidelma auf neue Rätsel.

Miss Marple im Nonnengewand

Der Historiker, der sich hinter dem Pseudonym Peter Tremayne verbirgt, bringt uns wieder viele Einzelheiten des 7. Jahrhunderts in Irland nahe. Sein Talent ist zweifelsohne, historische Fakten derart plastisch zu schildern, dass sie dem Leser nicht mehr lehrbuchmäßig erscheinen, sondern sich vor seinen Augen Dinge längst vergangener Zeit abspielen in einer Klarheit, als wäre er dabei. Ein weiteres Bonbon ist seine Art, die Historie in einen Kriminalfall á la Agatha Christie zu verwandeln. Und so darf sich der Leser bei jedem seiner Romane darauf freuen, einer Miss Marple in Nonnengewand zu begegnen, die die Lösung und Aufklärung sämtlicher Verbrechen am Ende jedes Buches in der Hand hält und allen Beteiligten offeriert.

Wer schon Romane aus der Schwester-Fidelma-Reihe gelesen hat, ist zweifelsfrei im Vorteil, denn dieses Buch ist eigentlich der bisher als Letztes erschienene Band und baut auf dem Vorgänger „Der Tod soll auf euch kommen“ auf. Nicht alle Bücher sind Fortsetzungen, aber in der Beziehung von Schwester Fidelma und Bruder Eadulf ändert sich im Laufe der Zeit einiges, und so ist man gut beraten, die Bücher der Reihe nach zu lesen. Vor allem auch, weil viele kursiv geschriebenen irischen Begriffe nicht in jedem Buch im Anhang erläutert werden.

Das Lesen ist wieder ein reines Vergnügen und mit so mancher nicht vorhersehbaren Wendung gespickt. Oft bekommt der Leser dermaßen viel auf nur wenigen Seiten präsentiert, dass eine Pause ratsam ist, um das Gelesene zu verarbeiten und mit der Geschichte Schritt halten zu können. Also nicht so ganz leichte Kost diesmal.

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