Rezi: Das kupferne Zeichen
Katia Fox Das kupferne Zeichen Historischer Roman Club-Ausgabe HC, 639 Seiten ISBN: 3404157001 |
Meine Meinung:
Eine wundervolle Einführung in mittelalterliche Schmiedekunst
‘Eines Tages werde ich ein Schwert für den König schmieden!’ Ellen wunderte sich, wie selbstverständlich ihr die Worte über die Lippen gekommen waren. Doch nachdem sie es ausgesprochen hatte, wusste sie, dass genau das ihr Ziel war.« England, 12. Jahrhundert. Die junge Ellen fühlt sich nirgends so wohl wie in der Schmiede ihres Vaters. Ihr größter Traum ist es, eines Tages Schwertschmiedin zu werden. Doch das ist für Mädchen unmöglich. Allen Schwierigkeiten zum Trotz folgt sie ihrer Berufung und taucht als Junge verkleidet ein in die Welt des Königshofs. Denn sie will ein Zeichen setzen, mit einem Schwert, das unvergleichlich ist und vollkommen. Aber die Lüge, auf der sie ihr Leben aufgebaut hat, wird ihr zum Verhängnis, als sie sich in einen jungen Ritter verliebt. Zu spät erkennt Ellen, wem sie vertrauen darf - und dass sie bei Hofe einen Feind hat, der zu allem bereit ist …
Dieser Roman ist mehr als nur ein historischer Roman, mehr als nur die Geschichte einer jungen Frau, die ihren Weg geht und Zeichen setzt. In diesem Roman wird der Alltag, das soziale Leben des gemeinen Volkes ebenso wie das der adelig Geborenen beschrieben. Eine Zeit, die bereits viele Jahrhunderte zurück liegt, erwacht buchstäblich zum Leben und der Leser ist eingeladen, historische Persönlichkeiten etwas näher zu betrachten, das alltägliche Miteinander verschiedenster Menschen, ihre Handlungen und Ansichten kennen zu lernen, aber vor allem die Schmiedekunst nahezu zu erlernen. Und hier geht es nicht nur um das Schmieden einfacher Werkzeuge, es geht vor allem um die Schwertschmiedekunst des Hochmittelalters. Um ein Schwert, und vor allem ein ganz besonderes Schwert zu schmieden, das eines Königs würdig ist, bedarf es vor allem einer besonderen Kunstfertigkeit. Kraft allein ist nicht ausschlaggebend, denn Ellenweore beweist uns, dass eine Frau in der Lage ist, einen solch schweren Beruf auszuüben. Sie hat einen besonderen Bezug zu ihrem Werkstoff. Sie fühlt, spürt und formt ihn nach ihren Vorstellungen.
Es ist eine Freude, Ellen auf ihrem Weg zu begleiten, Gefahren mit ihr gemeinsam zu durchstehen, mit und um sie zu bangen, andere Menschen auf ihrem Weg kennen zu lernen und es fällt nicht schwer, Sympathien und Antipathien zu entwickeln. Genau so sollte Lektüre sein.
Katia Fox’ Schreibstil ist sehr angenehm, nicht verschnörkelt und bringt die Fantasie der Autorin wunderbar zum Ausdruck. Obwohl es in erster Linie um die Schmiedekunst geht, ist es eher ein Buch für die weibliche Leserschaft. Alles in allem kann man von einem wirklich gelungenen Debüt dieser Autorin sprechen.
Sunsy - 10. Apr, 22:30 - in: Rezensionen - Historisch
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